Baumaßnahmen im Archiv können beginnen
Mit Datum vom 15.11.2018 erteilte die Landeshauptstadt Potsdam dem Archiv e.V. nach langjährigen Verhandlungs- und Prüfungvorgängen schließlich den für das soziokulturelle Zentrum entscheidenden Zuwendungsbescheid. „Wir sind sehr froh, dass wir endlich den Bescheid in den Händen halten, der Weg hierhin war lang und steinig – für alle Beteiligten.“ fasst der Vereinsvorstand Stefan Hoffmann und Carolin Knüttgen zusammen.
Für die notwendigen Bauarbeiten stehen damit nun Mittel in Höhe von insgesamt 589.443 € zur Verfügung. Diese setzen sich aus 498.608 € an Zuwendung und 77.889 € Eigenleistung und Eigenmittel, die der Verein erbringt, zusammen. „Mit fast 80.000 € versuchen wir, soviel wir können zu den Baukosten beizutragen. Auch wenn uns als gemeinnützigem Verein bei solchen Summen natürlich reichlich schwindlig wird.“ kommentiert Knüttgen.
Damit kann das Archiv in den nächsten Jahren saniert und brandschutztechnisch hergerichtet werden. Dies wird nach Planung der betreuenden Architektin Alexandra Hirsch in zwei Schritten erfolgen: Zuerst wird voraussichtlich ab Frühling 2019 im ersten Bauabschnitt die Gebäudehülle, also das Dach, die Fassade usw. saniert. Dem folgt im zweiten Bauabschnitt die Brandschutzsanierung. „Für uns endet eine anstrengende Zeit langer Verhandlungen, der nun eine anstrengende Zeit des Bauens folgt. Aber wir sind sehr aktionsorientiert und freuen uns, dass wir endlich loslegen können.“ meint Hoffmann.
Mit der Sanierung der Fassade soll auch die berühmte Figur des Gambrinus wieder an ihren Standort zurückkehren. Im Moment ist diese in Obhut von Alexander Ackermann, der Restaurierung in der Fachrichtung Metall an der Fachhochschule Potsdam studiert und seine Bachelorarbeit über die Figur schreibt. „ Für meine Arbeit suche ich Zeitzeugen, die mit alten Fotos und Geschichten über Gambrinus zu meinen Forschungen beitragen könnten. Ich freue mich über jeden Hinweis, der die Geschichte dieser einzigartigen Figur weiter beleuchtet. Bitte kontaktieren Sie mich unter der Email-Adresse
alexander.ackermann@fh-potsdam.de / 0170 3441095 oder über den Archiv e.V. – Vielen Dank.“ richtet sich Alexander Ackermann an alle Potsdamer*innen.
Mit Abschluss der Arbeiten wird das Gebäude in der Leipziger Str. 60 wieder mit fast allen seinen Angeboten von Sportraum über Atelier und Siebdruckwerkstatt bis hin zu Theater und Veranstaltungen nutzbar sein. Nur der Keller des Gebäudes mit seinen möglichen Proberäumen, die Platz für mindestens 20 Bands bieten könnten, kann nicht saniert werden, da die bereitgestellten Mittel hierfür nicht ausreichen. „Ein Wermutstropfen bleibt aber leider, dass die Proberäume im Keller noch nicht hergerichtet werden können. Dafür reicht das Geld trotz aller Mühen nicht aus. Wir wissen aber, dass die Proberäume dringend gebraucht werden und bleiben dran.“ resümiert Knüttgen.
„Vor zehn Jahren haben uns viele Leute gesagt, wir sollten lieber aufgeben oder uns einen anderen Standort suchen. Gut, dass wir nicht darauf gehört, sondern uns da durchgekämpft haben. Was natürlich nur Dank der vielen, vielen Unterstützer*innen funktioniert hat. Dank euch allen heißt es auch weiterhin: Archiv bleibt!“ schließt der Vereinsvorsitzende Stefan Hoffmann seine Ausführungen ab.